Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Entwicklung der Sonne - Teil 3

Im letzten Teil "Entwicklung der Sonne" beschäftigen wir uns mit der Zeit nach der Hauptreihenphase. Wie in Teil 2 besprochen, wird gegenwärtig im Sonnenkern Wasserstoff zu Helium verschmolzen, wodurch kontinuierlich die an der Sonnenoberfläche abgestrahlte Energie erzeugt wird. Ist jedoch dieser Energievorrat an Wasserstoff im Zentrum verbraucht (in etwa 4,5 Milliarden Jahren), wandert das Wasserstoffbrennen immer weiter nach außen. Dabei zieht sich der Kern der Sonne zusammen, während sich der Stern insgesamt ausdehnt. Die Temperaturen im Kern steigen dabei auf über 100 Millionen Grad an, sodass neben dem Wasserstoffbrennen noch weitere Kernfusionsprozesse zu höheren chemischen Elementen (Kohlenstoff, Sauerstoff) einsetzen. Schließlich bläht sich die Sonne zu einem Roten Riesenstern auf. In dieser Phase kann sie das Hundertfache ihres gegenwärtigen Durchmessers erreichen und sich damit bis zur Erde erstrecken.

Nach einigen 100 Millionen Jahren als Roter Riese stößt die Sonne ihre Hülle ab und ihr Kern zieht sich auf etwa Erdgröße zusammen. Dieser leuchtet nun bei extrem hohen Temperaturen (ca. 100 000 Grad) gleißend weiß, ein sogenannter Weißer Zwerg ist entstanden. Er besteht aus ionisiertem Kohlenstoff und Sauerstoff. Seine Dichte ist enorm hoch und liegt bei etwa einer Tonne pro Kubikzentimeter. Die abgestoßene Hülle, die durch den Zwerg zum Leuchten angeregt wird, bezeichnet man als planetarischen Nebel (siehe Abb. 1). Da ein weißer Zwerg keine Möglichkeit besitzt, seine Wärme aufrecht zu erhalten, kühlt er stetig ab bis er nach weiteren Milliarden Jahren quasi unsichtbar wird und als schwarzer Zwerg endet. Zur Veranschaulichung der Zeitskala siehe Abb. 1 in http://www.spaceweather.at/blog/20012014-1440/entwicklung-der-sonne-teil-1.

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