Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Umbral dots

Die Weißlichtaufnahme des Observatorium Kanzelhöhe vom 12.7.2014 zeigt einen sogenannten "umbral dot" im großen Sonnenfleck der Region AR2109. Dieser umbral dot ist eine Aufhellung innerhalb der Umbra eines Sonnenflecks. In diesen umbralen Aufhellungen kann die Intensität so groß (oder sogar etwas größer) sein wie jene der ruhigen Photosphäre. Sie besitzen eine Größe von einigen 100 km, wobei die Größe exponentiell mit der Anzahl der umbral dots abnimmt. D.h. es muss noch kleinere umbral dots geben die wir gedoch gegenwärtig noch nicht auflösen können. 

Solche umbral dots deuten darauf hin, dass ein Sonnenfleck wahrscheinlich keine monolithische, d.h. aus einer einzigen magnetischen Flussröhre bestehende Struktur, sondern aus einem Bündel an Flussröhren aufgebaute Struktur ist, zwischen denen die Konvektion nicht vollständig unterbunden ist.

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