Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

MMS - Magnetospheric Multiscale Satellite

Mit der neuen NASA MMS (Magnetospheric Multiscale) Satellitenmission erhofft man sich tiefere Einblicke über das Phänomen der magnetischen Rekonnexion in Erdnähe zu bekommen.
Bei der magnetischen Rekonnexion werden entgegengesetzte Feldlinien zuerst "auseinander geschnitten" und anschließend in einer neuen Konfiguration wieder zusammengefügt, wobei große Mengen an Energie freiwerden. Weiters sollen Modelle für die Vorhersage des sogenannten Weltraumwetters verbessert werden.
Missionsstart war der 12. März 2015, die Satelliten gelangten mittels einer ATLAS V 421 Rakete vom Cape Canaveral, Florida, in ihren Orbit in die Erdmagnetosphäre. MMS besteht aus vier identischen Satelliten, die pyramidenförmig angeordnet sind, wodurch man die magnetische Rekonnexion im Dreidimensionalen untersuchen kann. An Bord befinden sich Messinstrumente für die Erfassung des elektrischen Feldes, Plasmauntersuchungen, Magnetometer und Teilchendetektoren.
Die Mission ist vorerst für zwei Jahre ausgelegt, je nach anschließend vorhandenem Treibstoff und Funktionsfähigkeit der Instrumente kann diese Zeitspanne aber erweitert werden. Die Kalibrierung der Messinstrumente ist über ein halbes Jahr vorgesehen.

References: http://mms.gsfc.nasa.gov/education.html

M. Edl

MMS-Logo (NASA)
Quelle: NASA
Quelle: NASA

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